Installation "Side by Side" im METRO Kinokulturhaus Wien, 2017, Foto: Virgil Widrich
Installation "Side by Side" im METRO Kinokulturhaus Wien, 2017, Foto: Virgil Widrich
Installation "Side by Side" im METRO Kinokulturhaus Wien, 2017, Foto: Virgil Widrich
Installation "Memory Palace" im METRO Kinokulturhaus Wien, 2017, Foto: Alexi Pelekanos
Installation "Memory Palace" im METRO Kinokulturhaus Wien, 2017, Foto: Virgil Widrich
Installation "Memory Palace" im METRO Kinokulturhaus Wien, 2017, Foto: Virgil Widrich

Ausstellung und Retrospektive "analog_digital – Die Dichotomie des Kinos"

Das Kino erschien seinen ersten Betrachtern wie pure Magie, doch im Unterschied zur Zauberei hat es seine Tricks von Anfang an verraten: Der Film "Die ideale Filmerzeugung" (1914, Kamera und Animation: Ludwig Schaschek) war einer der ersten, der dem Publikum den erstaunlichen Produktionsprozess der neuesten Virtual Reality – damals noch "Lichtbilder" – näherbrachte. Filmemacher wussten schon zu Beginn, dass in einem Medium, welches die Identifikation des Publikums mit den Figuren auf der Leinwand durch einander abwechselnde objektive und subjektive Aufnahmen erzeugt, die ehrliche Antwort auf die Frage "Wer bin ich?" nur in der Machart oder der Materialität des Films selbst liegen kann. Erstere ist hauptsächlich die Domäne des Langfilms mit zahlreichen Werken zum Thema Realität/Simulation, wie etwa Kathryn Bigelows "Strange Days" (1995) oder "Her" von Spike Jonze (2013), während es eher Kurzfilme sind, die sich mit der Materialität des analogen und später digitalen Kinos beschäftigen, wie "Optical Sound" von Elke Groen und Christian Neubacher (2014) oder die Arbeiten von Siegfried A. Fruhauf, beispielsweise "Structural Filmwaste. Dissolution 1" (2003) oder "Vintage Print" (2015). Die Dichotomie des Kinos: einerseits eine allmächtige, gottgleiche, unsichtbare Kraft, die als Supercomputer oder Matrix das ganze Universum beherrschen kann, andererseits verletzlich durch zerkratztes Material, instabile Chemie oder verschwindende Daten – ohne archivarisches Zutun dem sicheren Untergang geweiht.

Das Filmarchiv Austria zeigt anlässlich der neuen Ausstellung "Analog_Digital. Media (Ex)Changes" in einer von Virgil Widrich kuratierten Retrospektive einen faszinierenden Querschnitt durch das nationale und internationale analog/digitale Kino.

3. Oktober 2017 bis 28. Jänner 2018, täglich ab 15:00 Uhr
METRO Kinokulturhaus, Johannesgasse 4, 1010 Wien
Kuratorinnen der Ausstellung: Anna Högner (Filmarchiv Austria), Eva Fischer (sound:frame)
Filmauswahl kuratiert von: Virgil Widrich
Filmbeschaffung: Florian Widegger
Gestaltung und Grafik: Helene Schauer, Madlyn Miessgang (MVD)
Marketing: Tomáš Mikeska, sound:frame
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Larissa Bainschab
Vermittlungsprogramme: Anna Högner

Ereignisse

03. Dezember 2017
"Podium 2" zu "Techniken der Überlieferung". Diskussion mit Nikolaus Wostry (Sammlungsleiter Filmarchiv Austria), Kevin Lutz (Sammlung Österreichisches Filmmuseum), Michaela Mayr (Leiterin Hauptabteilung Digitale Bibliothek ONB) und Christoph Bauer (ORF Fernseharchiv). Moderation: Virgil Widrich
METRO Kinokulturhaus, Johannesgasse 4, 1010 Wien
3.12.2017, 20:30 Uhr.


05. Oktober 2017
"Podium 1" zu aktuellen Positionen in der Filmkunst zum Thema "analog_digital" mit Siegfried A. Fruhauf, Michael Palm, Virgil Widrich und Sandra Wollner. Moderation: Anna Högner.
METRO Kinokulturhaus, Johannesgasse 4, 1010 Wien
5.10.2017, 21:15 Uhr.


05. Oktober 2017 – 16. Oktober 2017
Kurator der Retrospektive "analog_digital – Die Dichotomie des Kinos", 5. bis 16.10.2017 im Filmarchiv/Metro Kino Wien.