Red Bull Hangar-7 – Multimediale Inszenierung
Der Hangar-7 von Red Bull am Salzburger
Flughafen erfüllt viele Aufgaben, die auf den ersten Blick gegensätzlich scheinen: Er ist Flugshow-Zentrum mit Fliegerhorst
für Kunstflugtruppen, Flugzeug-Showroom mit zahlreichen restaurierten "Klassikern", aber auch Location für Kunst- und Lifestyle-Events
und beherbergt Gastronomie der gehobenen Kategorie. Für dieses "High-Tech-Entertainment-Areal" wurden von checkpointmedia
multimediale Installationen entwickelt, die dieser speziellen Mischnutzung entsprechen.
Im Vordergrund steht der Unterhaltungscharakter,
der entsprechend dem Image des Unternehmens überraschen und animieren soll. Nach Einbruch der Dunkelheit wird dem Besucher
schon von Ferne mit einem groß projizierten Red-Bull-Logo der Weg zum Hangar gewiesen.
Neben dem Eingangsbereich befindet
sich das Doppler-Foyer, das ein wissenschaftliches Thema sinnlich erlebbar macht: Zentral gesteuerte Leuchtobjekte sorgen
für eine künstlerische Visualisierung des Doppler-Effekts (benannt nach dem Salzburger Physiker Christian Doppler), transparente
DVD-Stelen dienen als Informationsträger und Klangelemente für eine Soundcollage.
Für die Eröffnung am 22. August
2003 wurden – wieder gemäß dem Thema Fliegen – eigene Stewardessen-Kostüme im Sixties-Style für die Hostessen designt. Stelen
in Form von Flugzeugleitwerken zeigten zu den ausgestellten Flugzeugen passende Videos, Bilder und Informationen. Die Einladungen
wurden wie VIP-Tickets gestaltet und zusammen mit einer speziell angefertigten Mappe und Box verschickt. Ein eigener Regenschirm
in der ovalen Hangar-Form wurde entworfen und produziert. Zentrale Attraktion im Hangar-7 ist die Mayday Bar, die von 2003
bis 2010 interaktiv bespielt wurde.
Die fast kreisförmige (270°) Oberfläche wurde als ein durchgängiger Bildschirm
zur Interaktion mit darin ablaufenden Animationswelten konzipiert und realisiert: Flugzeuge der Flying-Bulls schwebten über
der Salzburger Landschaft, schmiegten sich an Gläser oder flohen vor Aschenbechern. In einem zweiten Setting, einem New York
im Comics-Stil, interagierten witzige Kellner mit Cocktailgläsern und Handys. Die Barbesucher konnten auch mithilfe eines
virtuellen Kommunikators miteinander kommunizieren - eine zeitgemäße Variante der legendären Tischtelefone. Die technische
Umsetzung der Mayday Bar gestaltete sich im Jahr 2003 komplex: 38 PCs in 18 Modulen mit jeweils einem Projektor erkannten
mittels Infraroterkennung, was auf der Theke passierte. Die Objektdaten wurden vom Computer erfasst und lösten eine zugeordnete
Interaktion aus. Die Technik war in die Bartheke integriert und damit für den Gast völlig unsichtbar.
Im Hangar-7 gibt
es auch kleine multimediale Gimmicks wie den WC-Chat, der es erlaubt, über Cartoons und selbst auszufüllende Sprechblasen
– virtuelles Graffiti – zwischen Damen- und Herrentoiletten zu kommunizieren. Im Inneren des Hangars wurde sowohl für den
Hauptraum als auch für die Räume der Gastronomie und die privaten VIP-Räume eine entsprechende audiovisuelle Ausstattung geplant
und implementiert.
Auftraggeber: Red Bull Hangar-7 GmbH & Co KG
Architekt: Volkmar
Burgstaller
Technische Leitung: Stefan Unger
Künstlerische Leitung: Virgil Widrich
Kaufmännische Leitung: Stefan
Reiter
Programmierung: Christian Drucker
Interaktionsdesign: Martin Osen
Grafik design: Instant design